Sparbuch Zinsen

Ein Sparbuch ist eine Geldanlageform, welche recht flexibel ist. Zeitgleich hat die Wirtschafts- und Finanzkrise dazu beigetragen, dass das Sparbuch oder auch Sparkonto genannt, weil kein physisches Sparbuch heutzutage mehr ausgestellt wird, bei den Bürgern wieder hoch im Kurs steht.
Bereits seit Jahrzehnten sind die Deutschen von Sparbüchern überzeugt, aufgrund seiner unübersehbaren Vorteile gegenüber anderen Anlageformen, auch wenn es seine Bedeutung als „Notfallgroschen“ weitestgehend verloren hat.
Das Sparbuch stellt im Grunde eine auf einen bestimmten Gläubiger ausgestellte Schuldurkunde dar. Dieser Gläubiger ist der Sparer, welcher sein Geld dem Finanzinstitut zur Verfügung stellt. Die ausgestellte Schuldurkunde bezeichnet das Rückzahlungsversprechen des Kreditinstituts. Ein Sparbuch ist eine Form von Wertpapieren.

Es besteht keine Verpflichtung für den Sparer Mindesteinzahlungen oder regelmäßig welche zu tätigen. Nach oben hin besteht keine Grenze wie hoch die Spareinlage sein darf, zudem ist ein Sparbuch gebührenfrei.
Allerdings können von einem Sparbuch aus keine Überweisungen getätigt werden oder Abbuchungen erfolgen. Dies ist eine reine Sparanlage.
Im Bankrecht wird zwischen einem Namenssparbuch und Überbringersparbuch unterschieden. Ein Namenssparbuch bezieht sich auf eine Person oder Personengruppe, die eine Vollmacht besitzen. Ein Überbringersparbuch beinhaltet nahezu keine Sicherheiten, da jeder, der im Besitz des Sparbuchs ist, darüber frei verfügen kann.

Sparbuchzinsen

Die Verzinsung eines Sparbuchs ist alles andere attraktiv. Ein Sparbuch ist eine fest verzinste Anlageform, das bedeutet, dass die Zinsen, auch wenn nur in geringer Höhe, garantiert werden.
Die Gutschrift der Zinsen erfolgt für gewöhnlich zum Ende eines Kalenderjahres oder bei der Auflösung des Sparbuchs. Die Zinsen belaufen sich jährlich zwischen 0,5 und 1,2 %, was wiederum abhängig vom gewählten Finanzunternehmen ist.

Die Weiterentwicklungen und Alternativen
Das moderne Sparbuch ist in erster Linie kein physischer Gegenstand mehr. Vielmehr besteht dieses nur noch aus einer Sparcard, ähnlich einer herkömmlichen Kontokarte. Aufgrund der sehr niedrigen Verzinsungen sollte man auch die Alternativen und Weiterentwicklungen nicht außer Acht lassen. Insbesondere Tagesgeld und Festgeldkonto stellen eine wahre Konkurrenz dar. Hier bestehen kaum Unterschiede zu einem Sparbuch. Allerdings ist die Verzinsung weitaus attraktiver. Insbesondere wenn das Geld nur kurzfristig geparkt werden soll eignet sich die Nutzung eines Tagesgeldkontos.
Die Aufnahme kurzfristiger Kredite wie z. B. ein Dispokredit kann gut als Notgroschen fungieren und ist oftmals sogar günstiger, als die Geldabhebung vom Sparbuch. Vom Sparbuch können für gewöhnlich höchsten € 2.000 pro Monat abgehoben werden ohne das Vorschusszinsen, auch Strafzinsen genannt, fällig werden.
Weiterentwicklungen des herkömmlichen Sparbuchs sind unter anderem das Kapitalsparbuch oder die Sparbuchform der Postbank.
Beim Kapitalsparbuch wird das Guthaben längerfristig fest angelegt. Dabei wird der Zeitraum der Dauer der Festsetzung mit jedem neu eingezahlten Beitrag von vorne begonnen. Wird die Bindefrist nicht eingehalten werden Strafzinsen fällig.
Die Postbank macht bei ihrem Sparbuch-Angebot die Verzinsung von den wichtigsten Aktienwerten abhängig. Dadurch avanciert das Sparbuch schon fast zu Risikoanlage.
Letztendlich lässt sich festhalten, dass sich das klassische Sparbuch eigentlich nur für geringere Beträge eignet und in keinem Fall als Notgroschen. Es findet hervorragende Verwendung, wenn auf etwas Bestimmtes gespart wird wie z. B. einen neuen Fernseher, Führerschein oder ähnliches. Ausgenommen von diesem Fazit sind die weiterentwickelten Varianten des Sparbuchs, welche eine attraktive Verzinsung aufweisen.